Religion / Ethik
Das Fach

Wenn junge Menschen sich in der Berufswelt neu orientieren müssen, brauchen sie Gesprächsräume und kundige Begleiter. Der Religions- und Ethikunterricht ist ein wichtiger Ort, an dem sie solche Begleitung erfahren.
Die jungen Erwachsenen befinden sich in einer Lebensphase, die richtungsweisende Fragen aufwirft. Dialogisch ausgerichtete Lernprozesse initiieren sinnstiftende Erfahrungen, die Berufsschülerinnen und Berufsschüler befähigen, kompetentes Lebenswissen zu entwickeln.
Sie können dies auf dem Boden einer Botschaft, die sie von Mutlosigkeit und oft quälenden Alltagssorgen befreien will. Dazu haben sie an der Karl-Peter-Obermaier-Schule ein Lernumfeld, das Vertrauen erlebbar macht.
Forschungsprojekt StReBe
Die Karl-Peter-Obermaier-Schule Passau nimmt bis Juli 2022 am Forschungsprojekt „Stärkung des konfessionellen Religionsunterrichts an Berufsschulen“ teil. Da die Organisation des konfessionellen Religionsunterricht an den Beruflichen Schulen immer komplizierter wird, versuchen wir im Forschungsprojekt neue Wege zu gehen, um auch in Zukunft an unserer Schule konfessionellen Religionsunterricht angemessen anbieten zu können.
An der KPO werden in den nächsten zwei Jahren die evangelischen und katholischen Schüler gemeinsam, entweder von einer katholischen oder evangelischen Lehrkraft, beschult. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Konfessionen werden in verschiedenen Unterrichtseinheiten den Schülern erläutert, um jeder Konfession neben den vielen anderen Themen entsprechend Raum zu geben. Begleitet wird das Projekt, an dem acht berufliche Schulen aus ganz Bayern teilnehmen, von der Evangelischen und Katholischen Kirche, dem Kultusministerium Bayern und der Universität Bamberg.
Weitere Informationen sind zu finden unter: https://www.uni-bamberg.de/relpaed/forschung/projekte/strebe/
Die Kompetenzen

Die Qualifizierung für die Ausübung eines Berufes geht einher mit der Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, junger Menschen.
Berufsschulen befähigen also sowohl zur Erfüllung der Aufgaben im Beruf als auch zur Mitgestaltung der Arbeitswelt und Gesellschaft in sozialer und ökologischer Verantwortung.
Der Respekt vor den Mitmenschen und der Umwelt, die Toleranz und Fähigkeit zu Kommunikation und Kooperation in einer bunter werdenden Welt und das Verantwortungsbewusstsein für das eigene Handeln sind wichtige Kompetenzen, die während einer Berufsausbildung vermittelt werden sollten.
Das Jahresthema: "Heimat"
Heimat – ein Ort, an dem ich mich wohlfühle. Aber wo ist dieser Ort für unsere Schüler? In diesem Schuljahr wird im Ethik- und Religionsunterricht mit allen Schülern an diesem Thema gearbeitet. An der Karl-Peter-Obermaier-Schule werden derzeit Schüler mit 60 verschiedenen Nationalitäten unterrichtet. Ca. 450 Schüler wurden nicht in Deutschland geboren. Die meisten verbindet ein Gefühl von Geborgenheit, wenn sie an „Heimat“ denken, egal, ob es der Dialekt oder ein Geruch ist, was uns daran erinnert. Es kann für den Einen Butterbreze sein oder für den Anderen Hering.
Für viele junge Menschen ist es nicht immer einfach den Spagat zwischen Weltoffenheit und Heimatverbundenheit zu schaffen. Wir bereisen die ganze Welt und wollen überall Toleranz erfahren. Genauso ist aber auch Toleranz für unsere Schüler eine wichtige Schlüsselqualifikation, wenn wir immer mehr Menschen im Beruf oder Privatem begegnen, die bei uns eine neue Heimat suchen. In diesen Stunden wollen wir bei unseren Schülern auch ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es bestimmt nicht einfach ist, seine Heimat zu verlassen, sei es wegen Naturkatastrophen, Klimawandel, Arbeitsplatzwechsel, Kriegen oder familiären Veränderungen. Ebenso ist es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, wie jeder Einzelne dazu beitragen kann, seine Heimat noch lebenswerter zu gestalten.