Wie die Lernfabrik 4.0 Unterricht bereichert

Kroatische Delegation an der Berufsschule

Passau. Industrie 4.0 heißt das Schlagwort, das die Digitalisierung und Vernetzung von Anlagen, Prozessen und Maschinen prägt. Beeindruckt von der didaktischen Umsetzung der digitalen Transformation im gewerblich-technischen Bereich zeigte sich ein Fachpublikum aus Kroatien, das auf Initiative von OStR Markus Passberger der Einladung des stellvertretenden Schulleiters, Dr. Michael Bucher, folgte. Die 18-köpfige Delegation aus der nordkroatischen Stadt Čakovec setzte sich aus Lehrkräften der Technischen Schule und Vertretern der deutsch-kroatischen Industrie- und Handelskammer zusammen.
Begrüßt wurde die Abordnung von Schulleiterin Heide Freudenstein, von der Erasmusbeauftragten der Schule Martina Waldvogel sowie von Studiendirektor Dr. Bucher. Er informierte über die Fachbereiche des Passauer Zentrums für Aus- und Weiterbildung, in dem derzeit rund 2600 Schülerinnen und Schüler in 111 Klassen – inklusive der Fachschulen für Elektro- und Maschinenbautechnik – unterrichtet werden. Zudem gab er einen Überblick über das duale Ausbildungssystem, bei dem sich die Auszubildenden sowohl an der Schule als auch in ihrem Lehrbetrieb theoretisches wie praktisches Wissen aneignen, und verwies auf den hohen Stellenwert der engen Zusammenarbeit mit den Ausbildungsfirmen. "Gerade die duale Ausbildung stellt eine Säule für den Erfolg unserer Schülerschaft dar, wenn es um die Förderung von Digitalkompetenzen, und um die Fähigkeit, interdisziplinär zusammenzuarbeiten, geht", so der Studiendirektor.

Wie die Lernfabrik 4.0 den Unterricht bereichert, erlebten die kroatischen Gäste im Anschluss im Automatisierungsraum der Berufsschule. Sehr interessiert verfolgten die Teilnehmer die Erklärungen und Demonstrationen von Oberstudienrat Karim Mir Sadry, der von einer Dolmetscherin unterstützt wurde. "Die Schüler lernen hier programmieren", erläuterte er, "Ziel ist der Erwerb von Grundlagen im Bereich der Automatisierungstechnik, Robotik sowie Kennenlernen der gesamten Infrastruktur der IT-Technologie". Dann besichtigte die Gruppe die Abteilung für Kfz-Mechatronik und informierte sich über Steuergeräte. Ziel war das Kennenlernen des Berufsschulsystems und seiner Standards bei praxisnaher Aus- und Weiterbildung in der Industrie 4.0. Die Technische Schule Čakovec soll in einem EU-geförderten Projekt zum Kompetenzzentrum im Bereich Mechatronik umorganisiert werden, das mehr Praxiswissen für Azubis sowie eine bessere Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft ermöglicht. (PNP vom 04.05.2022)

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