200 Jahr-Feier der Karl-Peter-Obermaier-Schule

Eine Zeitreise durch 200 Jahre: Die glanzvolle Jubiläumsfeier der Karl-Peter-Obermaier-Schule

Ein Meilenstein in der Geschichte der beruflichen Bildung wurde kürzlich mit großer Freude und Begeisterung gefeiert  – die 200-Jahr-Feier unserer Schule. Seit zwei Jahrhunderten hat diese Bildungseinrichtung junge Menschen auf ihrem Weg zu beruflichem Erfolg begleitet und ihnen die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt, um in der Arbeitswelt zu bestehen. Die Jubiläumsfeier bot eine wunderbare Gelegenheit, um auf die Vergangenheit zurückzublicken, die Gegenwart zu würdigen und einen inspirierenden Blick in die Zukunft der Berufsschule zu werfen.


Mit einem reichhaltigen Programm an festlichen Aktivitäten war die 200-Jahr-Feier der Berufsschule 1 Passau ein wahrhaft unvergessliches Ereignis.
Ein Kurzfilm eröffnete den Festakt zum 200-jährigen Jubiläum. Das Werk unseres Cineasten Patrik Franz zauberte augenblicklich eine festliche Stimmung, hob die Bedeutung des Anlasses hervor und erhellte den Übergang zwischen verschiedenen Zeitperioden. Das filmische Intro schuf „auf Gongschlag“ ein Gänsehautfeeling, welches das vielstimmige Murmeln des Festpublikums durch eine fast andächtige Stille ersetzte. In ganz wenigen Minuten gelang es ihm mit seinem Eröffnungsvideo, die Würde von 200 Jahren Schultradition zu transportieren. Geschickt variierte er den visuellen und akus­tischen Stil, um die deutlichen Un­ter­schie­de zwischen den Epochen zu markieren. Das Kostüm- und Setdesign ver­wendete wechselnde Klei­dungsstile, Möbel oder tech­nische Geräte, um Zeitsprün­ge darzustellen. Farb­gebung, Kon­trast und Be­leuchtung verän­der­ten den Bild­look so, dass die Betrachter auf die Zeitreise mitgenommen wur­den. Wol­ken­land­schaften öffneten die Augen für den technologischen Fortschritt, den die Etablierung des beruflichen Schulwesens vor 200 Jahren angestoßen hat. Eine Lichtwolke mit dem Fassadenprofil unserer immer noch hochmodernen Schule weist als futuristisches Element in geschickter Dramaturgie in eine zukünftige Zeitperiode.
Der visuelle Opener hat die Eröffnung der 200-Jahr-Feier so gestaltet, dass sie sowohl den Respekt vor der Vergangenheit als auch die Vorfreude auf die Zukunft widerspiegelt. Das Video hat die Festgäste emotional angesprochen und dazu ermutigt, beides zu tun: Stolz das Erbe zu feiern und optimistisch anpackend nach vorne zu blicken.
Schulleiterin Heide Freudenstein begrüßte gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Berufsschulverbandes Walter Taubeneder das Festpublikum mit hochkarätigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Verbänden, Behörden und Institutionen. Begeistert von der Persönlichkeit und dem Wirken des Namensgebers präsentierte sie stolz ihre Karl-Peter-Obermaier-Schule.
Kultusminister Michael Piazolo hat es sich nicht nehmen lassen, bei der großen Jubiläumsfeier die Festrede zu halten. Die Geschichte der Karl-Peter-Obermaier-Schule nannte er eine Erfolgsgeschichte. Anerkennung sprach er den mehr als 100 Lehrkräften der Schule aus: „Der Erfolg des dualen Ausbildungssystems ist eng verbunden mit der Qualität und dem Engagement unserer Lehrkräfte. Sie sind das Herzstück der erfolgreichen Aus- und Weiterbildung ihrer Schülerinnen und Schüler – in Passau wie an all unseren Berufsschulen überall im Freistaat. Für Ihren täglichen Einsatz, jungen Menschen eine qualitativ hochwertige und praxisnahe Bildung zu ermöglichen, möchte ich mich ganz herzlich bedanken.“
Den wissenschaftlichen Festvortrag hielt der ausgewiesene Obermaier-Experte und emeritierte Schulpädagoge Prof. Dr. Hubert Buchinger. Er bot seine letzte Universitätsvorlesung dar und richtete dabei den Fokus auf die Freundschaft der beiden bahnbrechenden Bildungsreformer Augustin Engelbrecht und Karl Peter Obermaier.


Die Berufswelt ist einem ständigen Wandel unterworfen, der von technologischen Fortschritten, gesellschaftlichen Veränderungen und neuen Arbeitsanforderungen vorangetrieben wird. Um das Bewusstsein für diese Entwicklung zu schärfen und die Kreativität junger Köpfe anzuregen, wurde ein Schülerwettbewerb unter dem Motto „Entwicklung der Schulgeschichte - von der Vergangenheit in die Gegenwart“ ausgerufen.
Unter allen eingereichten Konzepten wurden drei Gewinnerteams ermittelt. Der erste Platz mit einer Dotierung von 1.000 Euro ging an die Mechatroniker, die mit ihrem Sketch über die Entwicklung der Berufe vom Schmied zum Mechatroniker überzeugten und das Publikum „mit Kopf, Herz und Hand“ begeisterten.
Den zweiten Platz erreichte Bianca Lukes aus der Klasse Gast 10b, die das Motto als Videobeitrag umsetzte und die geschichtliche Entwicklung in Form von selbst erstellten Skizzen und eingesprochenem Text interpretierte.
Mit einem Sonderpreis wurde der Beitrag der Friseurinnen ausgezeichnet. Die „Museumsausstellung“ der Klasse Fri 12, die Frisuren sowie dazugehörige „Werkzeuge“ und Kleider im zeitgenössischen Stil von vor 200 Jahren darbot, rundete das Programm ab.
Natürlich gehört zu einer 200-Jahr-Feier eine adäquate kulinarische Begleitung. Was hat unsere KPO da für ein Glück, dass die kreative Nahrungs-Abteilung ihre Kompetenzen auch in den Dienst von wichtigen Events unserer Schule stellt. Unsere Gastronomen sind Spezialisten für sinnliche Genussfreude. Sie verstehen es, Events wie ein klassisches Schauspiel zu inszenieren. Vom „Vorspiel“ bis zum „Abspann“ folgt alles einer durchgängigen Dramaturgie. Die Hauptcharaktere, also die Gäste der Veranstaltung, wünschen sich ja die Möglichkeit, nach einer Phase der gespannten Aufmerksamkeit untereinander in Interaktion zu kommen. Darauf zielte die geschickt inszenierte Darreichungsform der Speisen und Getränke. Die Gäste hatten die Wahl, ob sie sich Speisen selbst am Büffet holten oder von den charmanten Schanis (so die zeitgenössische Bezeichnung von Restaurantfachleuten) servieren ließen. Diese wohlüberlegte Organisationsform brachte die Gäste mit immer wieder neuen, interessanten Partnern ins Gespräch.
Als wohlschmeckende Gesprächsgrundlage kreierte das gastronomische Team eine Vielfalt an historischen Gerichten, die in den vergangenen 200 Jahren populär waren. Die traditionellen Zutaten wurden als Inspiration genommen und zeitgemäß kreativ interpretiert. So schufen moderne Kochtechniken die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die Symbiose aus Tradition, zeitgenössischer Interpretation und Regionalität bescherte den Festgästen eine schier grenzenlose Auswahl an Genussraritäten, die hier nur auszugsweise angedeutet werden kann: Mit u. a. Busserl vom Stoazwicker, Napoleon­supperl, Bib-Ragout, Kalbskarbonadl, Zibeben-Krapferl und Quetschen-Bavesen kamen Vertreter aller Geschmacksrichtungen auf ihre Kosten. Beim Lockern der Zunge halfen Passauer Pomeranzen-Spritz, Hollerkracherl und eine Auswahl an Getränken der Passauer Preyhäuser. Zubereitet und serviert wurden die kulinarischen Highlights von den Klassen Gast 10e und HFL 11, gecoacht haben die Azubis unsere Gastro-Profis Markus Buchner, Alexander Gottinger, Andrea Hartl, Kaspar Karg, Michael Kerschbaum, Heidi Körpöly, Peter Sagmeister, Aloisia Sommer und Alois Wimmer.

Die musikalische Umrahmung der KPO-Brass bei der 200-Jahr-Feier war ein weiterer Glanzpunkt. Das Ensemble, das mit Josef und Kilian Maderer, Simon Windpassinger, Stefan Deser sowie Simon Reitberger besetzt war, präsentierte eine beeindruckende Auswahl an Musikstücken und demonstrierte sein außergewöhnliches Können und seine Leidenschaft für die Musik. Die Zuhörer wurden von den kraftvollen Klängen, der präzisen Ausführung und der emotionalen Tiefe der Darbietungen verwöhnt.


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